Viertklässler aus Lauda-Königshofen kommunizieren mit Kindern der Luzia Academy

Auch wenn sie keine gemeinsame Sprache haben können Kinder über Kontinente hinweg miteinander kommunizieren. Sie malen einfach Bilder, Bilder von Rutschbahnen, Spielplätzen ihren Schulen. “Bitte schreibt uns einen Brief zurück”, steht in dem kleinen Begleitbrief und innerhalb weniger Tage haben die haitianischen Viertklässler mit kleinen Kunstwerken geantwortet. “Gehst du gerne in die Schule ?, Hast du Geschwister ?, Spielst du gerne Fußball ?” Fragen, die Zehnjährige interessieren.

Weiterlesen Presseartikel Fränkische Nachrichten 22.01.15
Interkontinentaler Dialog_FN_22.01.2015

Drei Jahre Luzia Academy

„Le Jardin Fleuri“ – der blühende Garten steht auf der Fassade der Luzia Academy.
Die Saat geht auf in der von uns finanzierten Schule. Auch im neuen Schuljahr bekommen wieder über 400 Kinder die Chance dem Schicksal als Analphabeten zu entkommen.

Wir erinnen uns: Voller Verzweiflung und tiefster Hilfslosigkeit standen nach dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010 Eltern, Lehrer und Kinder in den Trümmern ihrer Behausungen und Schule. In wenigen Minuten starben mehr als 200 000 Menschen in den Trümmern und mindestens genauso viele überlebten schwerverletzt und fanden oft nur ungenügend medizinische Hilfe.

Doch aus dieser Hoffnungslosigkeit ist Zuversicht geworden. Seit nunmehr drei Jahren haben die Kinder aus dem Terrain Azteque eine neue Schule. Der Zustrom der Kinder ist seither ungebrochen, so dass vor einem Jahr zusätzliches Nebengebäude in den Schulbetrieb integriert wurde.

Doch die Lebensumstände der Menschen im Umfeld bleiben auch fünf Jahre nach dem Erdbeben schwierig. Es gibt nach wie vor keine Wasser- und Abwasserversorgung und meist auch keinen Strom. Aber die Schule hat dank einer kleinen Photovoltaikanlage eine zuverlässige Energieversorgung, so dass die Schule in den Abendstunden oft das einzige Gebäude mit Licht ist. Die Schule mit ihrem Nebengebäude hat sich deshalb zum Mittelpunkt des Gemeindelebens entwickelt, in ihr wird nicht  nur unterrichtet, sondern auch geheiratet und getauft und hat auch Platz für die sonntäglichen
Gottesdienste.

Die Schule ist ein Beispiel für nachhaltige Hilfe und jeder Spender kann sehen, dass seine Spende nicht verpufft, sondern auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Wir sagen im Namen der Kinder herzlichen Dank und hoffen auch weiterhin auf die Großzügigkeit vieler Spender.

Schulhangar feierlich eingeweiht !

Große Freude bei Eltern, Lehrern und Kindern, der rekonstruierte Schulhangar konnte in einer Feierstunde am Schuljahrsende eingeweiht werden. Im kommenden Schuljahr sind hier die ganz Kleinen und die Kinder der ersten Klasse untergebracht. Zudem dient das zum Hof hin offene Gebäude als Versammlungsraum für die Menschen und auch ihre Gottesdienste und religiösen Zeremonien können dort abgehalten werden. Unsere haitianischen Partner und wir bedanken uns ganz herzlich bei der Stiftung Hilfswerk deutscher Zahnärzte und derem Vorsitzenden Dr. Klaus Winter, ohne deren großzügige Projektförderung dieses Gebäude nicht möglich gewesen wäre.

 

Endlich Strom – Photovoltaikanlage wird installiert

Endlich Strom – Mit der Installation einer Photovoltaikanlage sichern wir eine zuverlässige Verorgung der Schule mit elektischer Energie. Die Schule ist zwar an das öffentliche Schulnetz angeschlossen, aber Strom gibt es nur selten und sehr unzuverlässig. Wir haben die Anlage als selbstständige Insellösung konzipiert. Strom, der aktuell nicht gebraucht wird, wird in einer Batteriebank zwischengespeichert und steht dann auch am Abend zur Verfügung. Jetzt können auch Jugendliche, die bisher noch keine Gelegenheit hatten in die Schule zu gehen, in den Abendstunden beschult werden.

Rekonstruktion Schulhangar

Wenige Monate nach dem Erdbeben konnten die Kinder wieder in einer provisorischen Schule unterrichtet werden. Alles war sehr einfach, ein Gerüst aus Holz, verkleidet mit Wellblech, aber einem festen und regensicheren Dach. Nur vorübergehend sollte dieser Hangar als Schule dienen. Wichtig war uns damals, dass die Kinder nach den traumatischen Erlebnissen durch das Erdbeben möglichst bald wieder einen geregelten Tagesablauf bekamen. Doch der Zulauf der Kinder war groß, so dass der Hangar auch nach dem Bau der “Luzia Academy”  weiter für die 1. Klasse und Kindergartenkinder genutzt wurde. Er ist nach drei Jahren zerschlissen und abgenutzt und der Wirbelstrum Sandy im Nov. 2012 hat ihm den Rest gegeben. Dank einer großzügigen Spende vom Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) können wir jetzt mit der Rekonstruktion des Hangars beginnen. Es soll jetzt ein gemauertes Gebäude mit einem hurrikansicheren Dach entstehen. Ganz ganz großen Dank an das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte.

Haiti – das gequälte Land – “Sandy” wütet in Haiti

„Haiti- das gequälte Land“, erneut werden die Menschen in Haiti von einer großen Naturkatastrophe heimgesucht. Und diesmal ist dies den Medien kaum eine Meldung wert.

In Sondersendungen und ausführlichen Berichten werden die Auswirkungen von „Sandy“ in den USA thematisiert. Aber noch bevor der Wirbelsturm die USA erreicht hat, hat er seine verheerenden Spuren in Haiti hinterlassen. Sintflutartige Regenfälle haben das Land überschwemmt und viele Flüsse über die Ufer treten lassen. Ganze Berghänge sind mitsamt den Behausungen abgerutscht, die Zahl der Toten ist nahezu identisch mit den Toten in den USA. Während in den USA der zeitweise Ausfall der Stromversorgung große Sorgen bereitet, trifft es hier in Haiti Menschen, die noch nie Strom hatten. Zudem sind große Teile der Ernte sind zerstört. Es droht eine Hungersnot, die haitianische Regierung hat den Notstand ausgerufen.

„Unsere“ Schule hat den Wirbelsturm und die starken Regenfälle ohne größere Schäden überstanden. Mehrfach haben Menschen in der Schule Schutz gefunden, wenn ihre notdürftigen Behausungen den Regenmassen nicht mehr standhalten konnten. Die Schule ist mehr als nur eine Schule. Hier gibt es ein festes Dach über dem Kopf, Wasser, Zugang zum Internet, manchmal einen Kinofilm und für die Jugendlichen einen Spiel- und Bolzplatz. Und jetzt war sie auch Zufluchtstätte für Menschen, denen das Wasser durch die Wellblechhütten gelaufen ist. Im Gefolge von Sandy ist auch die Cholera wieder zu einem sehr ersten Problem geworden.

Schule hat begonnen

Das neue Schuljahr hat begonnen. Seit Anfang Oktober besuchen wieder nahezu 400 Kinder die “Luzia Academy”. Wir legen Wert darauf, dass auch Kinder in die Schule gehen dürfen, deren Eltern das in Haiti übliche Schulgeld nicht bezahlen können. Die Schule ist nach wie vor völlig von unserer Unterstützung abhängig. Ohne unsere monatlichen Überweisungen nach Haiti für den laufenden Schulbetrieb müsste die Schule in wenigen Monaten schließen. Den meisten Kindern wäre wohl der Zugang zu Bildung verwehrt. Wir wollen deshalb den eingeschlagenen Weg weitergehen, wollen die Kinder nicht im Stich lassen.

“Le jardin fleuri de Luzia”

“Le jardin fleuri de Luzia” – “Der blühende Garten von Luzia” steht in großen Buchstaben über dem Eingang der Schule. Nahezu 400 Kinder haben seit Oktober 2011 die Chance lesen und rechnen zu lernen. Vieles funktioniert anders und einfacher als in Deutschland. Die Klassen sind viel größer, die Klassenzimmer viel kleiner als bei uns. Und doch braucht die Schule den Vergleich mit anderen haitianischen Schulen nicht zu scheuen. Ein engagiertes motiviertes Team aus Lehrern unterrichtet die Kinder im Schichtbetrieb.

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Computer für die Schule

Trotz der äußerst ärmlichen Situation war es ein großer Wunsch des Schulleiters mit funktionsfähigen Computern den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit den modernen Kommunikationsmitteln beizubringen. Dank einer großzügigen zweckgebundenen Spende können wir ein Klassenzimmer mit Laptops ausstatten. Die Schule ist über eine relativ zuverlässige, „selbstgestrickte“ Internetverbindung mit dem WWW verbunden. Erstaunlich, es funktioniert (meistens) !

Küche vorher – nachher

Dank einer äußerst großzügigen Spende bekommen derzeit alle Kinder der Schule eine tägliche warme Mahlzeit. Wie in Haiti üblich, wird das Essen auf eine Holzkohlenfeuerstelle zubereitet. Diese äußerst gefährliche Methode (Brandgefahr, Kohlenmonoxidkonzentration) wird  durch die Anschaffung eines Gasrechauds ersetzt.