Das Corona-Virus hat auch Haiti erreicht. Die Haitianer haben ihm nichts entgegen zu setzen. Wie auch mit einem kaputten Gesundheitssystem und einer völlig maroden Infrastruktur? Nicht einmal die einfachsten Hygieneregeln wie Händewaschen können eingehalten werden, wenn kein Wasser zur Verfügung steht. Ganze Großfamilien leben oft dichtgedrängt in einem Raum, da hat nicht jede(r) sein eigenes Bett. Unsere Partner konnten zumindest die Infrastruktur unserer Schule und unserer Krankenstation für Aufklärungsarbeit nutzen. Dennoch haben wir die Schule zum Schutz der Kinder und Lehrkräfte inzwischen schließen müssen. Auch alle anderen Schulen in Haiti sind geschlossen. Niemand weiß wie es weiter geht. Das Virus trifft auf ein desolates Gesundheitssystem, auf eine geschwächte Gesellschaft, auf dichtgedrängte Lebensformen in den Armenvierteln. Wir befürchten Schlimmes. Allein die viel jüngere Gesellschaft in Haiti macht ein bisschen Hoffnung, dass nicht Tausende Menschen an den Folgen der Infektion sterben werden. Wir haben finanzielle Mittel zur Anschaffung von Desinfektionsmitteln, Mundschutz, etc. zur Verfügung gestellt. Es ist wenig gegen ein unbahmerziges Virus. Das wissen wir, mehr können wir derzeit aber nicht tun.
Archiv des Autors: Juergen Schmitt
10 Jahre nach dem Erdbeben – Wir sagen Danke
Vor 10 Jahren, am 12. Januar 2010, erschüttert
ein verheerendes Erdbeben das bitterarme Haiti. In wenigen Sekunden sterben
mehr als 300.000 Menschen, erschlagen und erdrückt von einstürzenden Mauern,
Dächern und herabfallenden Trümmern. Mindestens genauso viele Menschen
überleben oft schwer verletzt und vielfach ohne medizinische Hilfe.
Hunderttausende verlieren ihr Hab und Gut, den Opfern blieb nur der tägliche
Überlebenskampf in Notunterkünften aus Planen und Zelten oder auf der Straße.
Das Schicksal der Betroffenen hat viele Menschen tief berührt und zu einer
außergewöhnlichen Spenden und Hilfsbereitschaft geführt.
Wir konnten wenige Monate nach dem Erdbeben mit einer provisorischen Schule in
einem Armenviertel von Carrefour wieder ein bisschen Hoffnung und Zuversicht
vermitteln. Aus dem Provisorium ist längst ein festes Schulgebäude mit einem Anbau
und einer Dependance für nahezu 400 Kinder geworden. Wir halten die
Schulbildung für einen Schlüssel zu einer besseren Zukunft. In einem Land in
dem die Hälfte der Menschen nicht lesen und schreiben kann, hat das eine
grundlegende Bedeutung.
Neben der Schule bieten wir den Menschen im Umfeld unserer Schule in einer
Gesundheitsstation auch eine medizinische Grundversorgung an. Es wird niemand
weggeschickt, wenn er den geringen Eigenanteil an den Behandlungskosten nicht
bezahlen kann. Die Gesundheitsstation mit ihrem Personal ermöglicht auch ein Programm
zur Familienplanung für die Mädchen und Frauen anzubieten.
Der permanente und enge persönliche Kontakt zu unseren haitianischen Partnern
macht eine Arbeit ohne Korruption möglich. Da verschwindet kein Geld in irgendwelchen
dunklen Kanälen.
Aber letztendlich sind es die vielen Spenden, die unserem Verein ihr Vertrauen schenken und mit ihrer Großzügigkeit und Großherzigkeit unsere Arbeit erst ermöglichen. Dafür sagen wir ganz herzlichen Dank und bitten gleichzeitig auch darum, uns weiterhin ihr Vertrauen zu schenken.
Gesundheitsstation eröffnet
Das staatliche Gesundheitswesen in Haiti liegt völlig am Boden. Viele Menschen haben keinen Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung.
Wir können an diesen Zuständen nichts ändern aber wir haben für zur Verbesserung der Lebensumstände für Menschen im Umfeld unserer Schule einen weiteren großen Schritt getan.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule haben wir haben eine Gesundheitsstation (Centre de Santé) eröffnet. Wir finanzieren aus unserem Spendenaufkommen an zwei Tagen in der Woche einen Arzt und an drei Tagen eine Krankenschwester.
In der angegliederten Apotheke halten wir eine Basisausstattung an hochwirksamen Medikamenten wie Antibiotika, Schmerzmittel, Hustenmittel, etc. bereit.
Am Eröffnungstag wurden über 50 Patienten behandelt, Baby mit hohem Fieber, Patienten mit üblen Hauterkrankungen und nicht zuletzt viele mit Infektionen der Atemwege.
Zusätzliche Klassenzimmer
Der Zustrom der Kinder in unsere Schule ist ungebrochen. Wir haben das Schulgebäude im letzten Jahr angebaut und aufgestockt, um zusätzliche Klassenzimmer zu schaffen.
Wir können ab kommendem Schuljahr eine durchgängige Bildung vom Kindergarten bis einschließlich der neunten Klasse. Wir haben erhebliche Mittel in den Erweiterungsbau investiert. Aber auch die Ausstattung der Schule mit Schulmöbeln, Büchern, Heften, Lern- und Arbeitsmaterialien ist für uns eine große finanzielle Herausforderung. Wir sind auf die Großzügigkeit unserer Spender angewiesen.
Ehrenamtspreis Main-Tauber-Kreis
Der Vorsitzende der Taubertäler Hilfsgemeinschaft e.V. hat den ersten Ehrenamtspreis des Main Tauber Kreises gewonnen. Die Auszeichnung wurde ihm in einem Festakt im Kloster Bronnbach durch Landrat Reinhard Frank verliehen. Neben anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten war das besondere Engagement von Jürgen Schmitt für das Schulprojekt in Haiti für die Ehrung maßgebend. Unter den zehn Nominierten mit außergewöhnlichem ehrenamtlichen Engagement konnten die Leser der Fränkischen Nachrichten den Preisträger wählen.
Tägliche Schulspeisung
Die Kinder unserer Schule bekommen auch in diesem Jahr ein Mittagessen in der Schule. Wir haben die bisherige Schulküche ausgebaut und modernisiert. Die tägliche Schulspeisung ist ein ganz elementarer Baustein für den Lernerfolg. Wer Hunger hat, kann nicht vernünftig lernen. Ermöglicht wird die Schulspeisung durch großzügige Spenden.
Das neue Schuljahr hat begonnen
Große Freude bei den Kindern unserer Schule. Das erweitere und renovierte Schulgebäude bietet gute Lernbedingungen. Die bisherigen Zwischenwände aus Holz wurden erneuert um den Schallschutz und Störungen durch die Nachbarklassen zu vermindern. Wir haben die Schule ausgebaut und drei neue Klassenzimmer geschaffen. Wir können jetzt auch die 7. Und 8. Klasse unterrichten. Zu Schuljahresbeginn haben sich 402 Kinder an der Schule angemeldet.
Wir erweitern die Schule!
Zur Zeit wird an unserer Schule wieder kräftig gebaut!
Der Anbau wird aufgestockt, um drei weitere Klassenzimmer zu schaffen.
Dort finden dann die Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 Platz, die bisher unserer Schule noch nicht unterrichtet wurden.
Bisher hatten wir neben dem Kindergarten “nur” die Klassenstufen 1 bis 6. Mit der Erweiterung bietet unsere Schule nun die große Chance auf einen vollständigen Schulabschluss!
“Les Blancs sont là”
Große Freude bei den Kindern der “Luzia Academy”!!!
“Madame Luzia” und” Monsieur Jürgen” (Vorsitzender der Taubertäler Hilfsgemeinschaft e.V.) sind zu Besuch an der Schule in Haiti.
Im Gepäck haben die beiden natürlich viele neue Schulsachen. Und noch etwas ganz Besonderes:
Briefe von Schülern der Realschule Lauda!
Mit Hilfe von “Madame Luzia” und der haitischen Lehrerin wird die Sprachbarriere überwunden, so dass alle deutschen Schüler auch einen Antwortbrief bekommen.
Neue Häuschen für ein bisschen Schutz
Wir freuen uns, nicht nur den Schülern der “Luzia Academy” sondern auch deren Familien helfen zu können.
Im Umfeld unserer Schule wohnen zahlreiche Familien unter unmenschlichen Bedingungen in Behausungen, die weder Privatsphäre noch Schutz vor den oft extremen Wetterbedingungen mit Sturm, sintflutartigen Regenfällen und gnadenloser Hitze bieten. Viele solcher Behausungen wurden in den letzten Jahren bei Hurrikans einfach weggefegt oder weggeschwemmt.
Inzwischen haben wir 25 besonders bedürftigen Familien geholfen, indem wir für sie Häuschen gebaut haben, in denen sie ein beständiges Zuhause finden.